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Chancen brauchen Spielräume in der Städtebauförderung

 

1. Fachtag Stadtentwicklung und Städtebauförderung

„In der Stadt- und Gemeindeentwicklung sind aktuelle Herausforderungen wie bezahlbares Wohnen, attraktive Mobilität, gerechte Stadt/Landbeziehungen, gutes Miteinander, Klimaschutz/-anpassung und Bewahrung der Baukultur in besonderem Maße für unsere Region und das Land wichtig.“ (Artur Maier, Geschäftsführer, die STEG Stadtentwicklung GmbH)

Am 17.10.2019 veranstaltete die VWA-Verwaltungs- und Wirtschafts-Akademie e.V. in Kooperation mit der STEG Akademie den 1. Fachtag Stadtentwicklung und Städtebauförderung Baden-Württemberg.

Die Veranstaltung fand in den Räumen der Sparkassenakademie am Pariser Platz in Stuttgart statt.

Hochkarätige Referentinnen und Referenten gingen in Impulsreferaten und Podiumsdiskussionen den zentralen Fragen zur guten Stadtentwicklung und erfolgreichen Städtebauförderung nach.

Ralph König, Referatsleiter Städtebauliche Erneuerung im Wirtschaftsministerium, berichtete über Neuigkeiten zur Städtebauförderung aus Landessicht: „Chancen brauchen Spielräume in der Städtebauförderung. … Sanierung lebt! Seit fast 50 Jahren sind wir am Puls der Zeit.“

In gemeinsamer Runde erörterten die wohnungs- und baupolitischen Sprecher im Landtag von Baden-Württemberg, Frau Susanne Bay (Bündnis 90/ die Grünen), Herr Tobias Wald (CDU), Herr Daniel Born (SPD) sowie Frau Gabriele Reich-Gutjahr (FDP) die Ziele und Maßnahmen der Landespolitik für eine erfolgreiche Stadtentwicklung. Die Landtagsabgeordneten antworteten auf die Fragen der Moderatorinnen Christine Grüger und Christine Ott.

Tobias Wald sprach über seine Erfahrung als Gemeinderat in einer kleinen Gemeinde: „Die Dienstleistungen der Stadtentwickler sind ein wichtiges Tool für kleinere Kommunen“ – und empfahl auch darüber nachzudenken „regionale Wohnraumallianzen zu schließen“.

Frau Bay wünschte sich keine „weitere Verwaltungseinheit“ wie die Landesentwicklungsgesellschaft. „Stadt- und Quartiersentwicklung solle den Bedürfnissen der Menschen gerecht werden.“

Frau Reich-Gutjahr gab zu bedenken, dass bei einer Innenverdichtung, „wenn man modernisiert, es auch immer teuer wird. Für die, die sich Wohnraum nicht leisten können, ist Wohngeld eine gute Lösung.“

Herr Born gab Kleinstädten die Empfehlung: „Hören Sie auf ein Donut zu sein – Sorgen Sie dafür, mit einem Adlerblick auf die Gemeinde zu schauen. Weg vom Begriff der Dichte hin zum Begriff der Nähe.“

Vertreter der Städte Stuttgart, Balingen und Niedernhall referierten über ihre kommunale Praxis und gaben Handlungsempfehlungen, wie eine sozialgerechte, nachhaltige und integrierte Stadtentwicklung vor Ort gelingen kann.

Die Moderatorin Christine Krüger diskutierte mit Matthias Bertram (Stuttgart) wie man beim Nachverdichten von Quartieren die Gemeinschaft vor Gentrifizierung schützen kann: „Nur wer sich mit seinem gebauten Umfeld identifiziert, wird dies auch wertschätzen.“

Sie wollte von Michael Wagner, Baudezernent Balingen, wissen, wie eine ganzheitliche, Integrierte Stadt- und Gemeindeentwicklung entstehen kann, die nach seiner Meinung „nur in enger Zusammenarbeit mit unseren Bürgern dauerhaft gelingen“ kann.

Die Moderatorin Christine Ott, fragte Achim Beck, Bürgermeister Stadt Niedernhall, wo Probleme in der nachhaltigen Stadtentwicklung entstehen – wie z.B. im Scheunenprojekt „Scheune sucht Freund“: „Denkmalpflege und Brandschutz bei innerörtlichen Themen passen nicht immer zusammen – als Hinweis an die Politiker“, fasste Achim Beck abschließend zusammen, den er gerne den verantwortlichen Landespolitkern mit auf dem Weg gegeben hätte.

Dirk Braune, vbw Verband baden-württembergischer Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V., zeigte anhand von Zahlen, Daten und Fakten wie es um das Wohnen im Land steht und meinte auch: Wohnen gehört nicht an die Börse. (…) Auf die große Politik zu warten wird uns nicht viel helfen.“

Stefanie Kerlein gab einen eindrucksvollen Überblick über „Aktuelles von der IBA‘2027 in der Region Stuttgart“ und warnte vor der „Dichtephopie“ in Ihrem Impulsreferat.

Thomas Knöller (VVS) beantwortete in seinem Vortrag die Fragen: Wie sieht die Zukunft des öffentlichen Nahverkehrs aus? Wo liegen die Chancen im Wandel der Mobilität? Er sieht „Bus und Bahnen – als Auto der Stadt.“

Tobias de Haën, bwgrün.de, betonte in seinem Vortrag, dass „Gartenschauen eine große Rolle in der Stadtentwicklung spielen und eine frühe Bürgerbeteiligung“ notwendig sei.

Dr.-Ing. Christine Grüger beleuchtete in ihrem Vortrag die „Öffentlichkeitsbeteiligung  und Gestaltungsmöglichkeiten auf dem Prüfstand“. Die „Ruhrgebietsfrau“ stellte fest, dass der „Umgangston in den Beteiligungen rauer geworden“ sei. Dabei ginge es bei einer „Bürgerbeteiligung nicht um das Mitentscheiden!“ Sie sieht eine Entwicklung von einer anfänglichen „großen Beteiligungseuphorie hin zu einer großen Beteiligungsbürokratie und „vermisst die Sache an der Arbeit.“

Dr.-Ing. Anders, DGNB – Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen, fragte sich in seinem Vortrag, ob nachhaltiges Bauen kostengünstig geht. Mit diesem Vorurteil wollte der Vortragende aufräumen und den Blick öffnen für den Nutzen nachhaltiger und zertifizierter Gebäude für den Menschen, die Umwelt und die Gesellschaft.

Rechtsanwalt Alexander Häcker (Menold Bezler) untersuchte bestehende gesetzliche Instrumente zur Minderung des anhaltend hohen Wohnbedarfs auf ihre Praxistauglichkeit.

Rund 80 Teilnehmer erlebten einen erkenntnisreichen Veranstaltungstag mit interessanten Impuls-Vorträgen und vielen guten Gesprächen in den Pausen.

Danke für den angenehmen Austausch, die Mitwirkung aller Referenten und die gute Zusammenarbeit mit der VWA und natürlich für die gelungene Moderation von Dr.-Ing. Christine Krüger, Dr. Christine Ott und Dr.-Ing. Frank Friesecke.

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