25 Jan die STEG | 2023 – ein neues Führungsteam

1. Was sind aktuell die größten Herausforderungen in der Stadt- und Gemeindeentwicklung?

Unsere Städte und Gemeinden befinden sich im Wandel, ich würde sagen mehr denn je.
Das Erreichen der Klimaziele stellt uns vor große Herausforderungen: nicht nur Städte, auch ländliche Räume können hierzu ihren Beitrag leisten. Darüber hinaus ist die Transformation der Innenstädte ein wichtiges Thema, die unter anderem mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie und dem weiter zunehmenden Onlinehandel zu kämpfen haben.

Nicht zuletzt geht es auch vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges und der seit Jahren schwierigen Wohnraumversorgung um die Schaffung und Sanierung von Wohnungen, und das zu bezahlbaren Preisen.

2. Wie kann diesen Herausforderungen am besten begegnet werden?

Für die zu lösenden Probleme bedarf es ganzheitlicher, integrierter Handlungsansätze, und zwar auf Augenhöhe mit den Bürger:innen und Stakeholdern und in engem Austausch mit kommunalen und investierenden Akteuren gleichermaßen.

Im Blickpunkt stehen aus meiner Sicht vor allem die älteren Bestandsquartiere, die klima- und sozialgerecht umgebaut werden müssen. Ganzheitlich bedeutet vor diesem Hintergrund, die städtebaulichen, funktionalen und sozialräumlichen Defizite gleichermaßen anzugehen. Das beginnt bei der Bestandserhebung vor Ort, die zur Planung und zeitnahen Umsetzung von lösungsorientierten Maßnahmen führt.

Übrigens findet der Transformationsprozess nicht nur in den Innenstädten, Ortsmitten und Wohngebieten statt: Auch Gewerbequartiere gilt es, für die Zukunft zu rüsten. Das kann beispielsweise durch die Steigerung der Flächeneffizienz geschehen. Nutzungen können gestapelt werden; versiegelte, ebenerdige Parkierungsflächen könnten durch Quartiersgaragen abgelöst werden.

3. Welche Rolle kann die STEG in der Beratung und mit ihren konkreten Dienstleistungen für die Kommunen spielen?

Die STEG als kommunaler Dienstleister mit einem Team aus über 100 Mitarbeiter:innen unterstützt die Stadt- und Gemeindeverwaltungen dabei, die richtigen Förderprogramme zu finden und im besten Fall miteinander zu kombinieren.

Die Städtebauförderung spielt dabei eine ganz entscheidende Rolle, aber auch die Entwicklungsprogramme Ländlicher Raum, das KfW-Programm „Energetische Stadtsanierung“, die Strukturstärkungsprogramme und viele weitere. Die STEG hilft nicht nur bei der Auswahl und Antragstellung in ein solches Förderprogramm, sondern berät und betreut über 400 Kommunen auch in der Durchführungsphase: Welche Nutzung ist an der jeweiligen Stelle die Passendste? Wie finde ich den richtigen Investor für eine nachhaltige Standortentwicklung?

Auf die Stadt- und Gemeindegröße kommt es dabei nicht an: Wir sind in Dresden und Stuttgart genauso gerne tätig wie in der kleineren Gemeinde im Erzgebirge oder im Schwarzwald.

4. Wo liegen ihre besonderen Stärken, die gerade von Ihnen als neuer Geschäftsführer weiter vorangetrieben werden sollen?

Ein mir wichtiges Themenfeld, das ich bislang noch nicht angesprochen habe, ist die Digitalisierung. Diese wirkt zunächst nach innen in die STEG, u.a. mit dem Ziel eines papierlosen Büros und einem modernen, digitalen Arbeiten an verschiedenen Standorten. Da sind wir bereits auf einem guten Weg.

In Richtung unserer Kunden denke ich an unser Fördermittelmanagement, das webbasiert und tagesaktuell den Stand der finanziellen Abwicklung der von uns betreuten Maßnahmen abbildet: Welche Fördermittel sind bereits geflossen? Bedarf es der Beantragung neuer Finanzierungsquellen?

Mit Blick in die Zukunft wollen wir Städten und Regionen dabei helfen, smarte Lösungen zu entwickeln. Intelligente Technologien können einen entscheidenden Beitrag leisten, das Stadtleben umweltschonender und partizipativer zu gestalten und somit eine Vision für die Zukunft zu entwickeln. Als neuer Geschäftsführer will ich gemeinsam mit unserem großartigen Team einen Beitrag leisten, in herausfordernden Zeiten die Nachhaltigkeit und Lebensqualität in den von uns betreuten Gemeinden bzw. Gebieten sicherzustellen.

Artur Maier & Dr. Frank Friesecke  (von rechts)  | Fotos: Leif Piechowski