Kontakt

Stuttgart

T 0711-21068-0
info@steg.de

Dresden

T 0351-25518-0
steg-dresden@steg.de

Heilbronn

T 07131-9640-0
steg-heilbronn@steg.de

Freiburg

T 0761-2928137-0
steg-freiburg@steg.de

Glauchau

T 03763-4400-30
steg-glauchau@steg.de
Akademie Blog Corona

Stadtentwicklung: Wie wird die Zukunft aussehen?

 

Zukunftsmodelle der Stadtentwicklung nach Corona

Städte sind soziale Organismen, die sich laufend verändern. Es verwundert daher nicht, dass sich Stadtplaner und Architekten, aber auch Philosophen und Wissenschaftler, fortlaufend Gedanken über die Zukunft unserer Städte machen. Der gewünschte räumliche (und meist auch gesellschaftliche) Zukunftszustand ist in der Regel schnell formuliert. Der Blick in die Vergangenheit zeigt aber auch, wie schnell sich eine entworfene Zielvorstellung als Irrweg erwiesen hat oder bereits von der nächsten Zukunftsvision abgelöst worden ist.

Die gegenwärtigen Entwicklungen, die in vielerlei Hinsicht eine nie dagewesene Zäsur darstellen, gebieten es, vorsichtig mit voreiligen Schlussfolgerungen in Bezug auf die zukünftige Stadtentwicklung zu sein. Die verdichtete Stadt in Folge von Corona grundsätzlich in Frage zu stellen, verkennt, dass zumindest asiatische Städte wie Hongkong, Singapur und Taipeh mit der Krise bislang erfolgreich umgegangen sind.

Schon eher ist zu vermuten, dass sich bestimmte Entwicklungen im Zuge der Krisenbewältigung deutlich beschleunigen werden. An erster Stelle steht die Digitalisierung von Verwaltungen und öffentlichen Einrichtungen – digitale Angebote und Homeoffice-Arbeit sind zumindest in Deutschland bislang kein Standard. Mit Smart City Lösungen kann die Lebensqualität in bestehenden und neuen Stadtstrukturen verbessert werden, was schließlich auch der Aufwertung des öffentlichen Raumes dient. Ob wir in Pandemiezeiten unter Verwendung von nutzerbezogenen Daten noch weiter gehen wollen, ist fraglich. Nicht nur in China entscheidet mittlerweile die Farbe des personalisierten QR-Health-Code-Scanners auf dem Handy-Smartphone darüber, ob die Person in Quarantäne muss oder ein wieder eröffnetes Restaurant besuchen darf (rot / grün). Die Farbe des QR-Codes wird beim Betreten überprüft, im Lokal selbst ist Mundschutz für das Personal Pflicht, die Tisch- und Stuhlzahlen wurden halbiert. Glastrennwände und max. 4 Personen pro Tisch garantieren Mindestabstände von 1,5 m.

Aus europäischer Sicht wird unumgänglich sein, die Resilienz, also die Widerstandsfähigkeit einer Stadt oder einer Infrastruktur, künftig im Hinblick auf Pandemieereignisse zu überprüfen. Bislang spielten beim »Stresstest Stadt« Kriterien wie Wanderungsbewegungen, Integrationsanforderungen, Beschäftigungszahlen und Steuerkraft der Kommune eine Rolle. Anpassungskonzepte bezogen sich im Wesentlichen auf Hochwasser-, Starkregen-, Hagel- und Hitzeereignisse, nicht aber auf Epidemien und im schlimmsten Fall Pandemien.

Für Stadtplaner und Architekten bedeutet dies, bei der Planung neuer Quartiere, aber auch im Gebäudebestand, die bauliche Dichte und erforderlichen Abstandsflächen im Blick zu haben, insbesondere in öffentlichen Einrichtungen, Geschäften und Restaurants. Angesichts der aktuellen Ereignisse stellt sich auch die Frage nach einer Dezentralisierung bestimmter Dienstleistungen, im Gesundheitsbereich, aber auch bei der Versorgung allgemein. Das hat wiederum Auswirkungen auf Stadtplanung und Architektur.

Lesen Sie in der kommenden Woche Teil 2Die Smart City zwischen Innovation und digitaler Kontrolle
Haben Sie Fragen, Wünsche oder Anregungen:

Ihr Kontakt bei der STEG:
Dr. Frank Friesecke
Geschäftsfeldleiter Stadterneuerung | Autor „Stadtplanung nach Corona“

Weitere Themen postet Dr. Friesecke auf Twitter @FFriesecke