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Akademie Blog Corona

Stadtentwicklung: Pandemie bedingte Stadtplanung

 

Wie pandemiegerecht muss zukünftige Stadtplanung sein?

Wie pandemiegerecht muss zukünftige Stadtplanung sein? In seinem 1930 erstmals erschienenen Hauptwerk „Mann ohne Eigenschaften“ gelangt Robert Musil zu folgender Erkenntnis: „Der moderne Mensch wird in der Klinik geboren und stirbt in der Klinik: Also soll er auch wie in einer Klinik wohnen“.

Auch wenn die Forderung führender Baukünstler in Zeiten des Neuen Bauens heutzutage anders beurteilt wird, so stellt sich doch die Frage nach der Integration von Hygienevorschriften, größeren Abstandsflächen und veränderten Grundrissen für Handel, Büros und öffentlichen Einrichtungen in die Stadtentwicklung. Erste Beispiele vor allem aus Asien zeigen, dass diesbezüglich (städte-)bauliche und architektonische Lösungen möglich sind, und zwar ohne die auf dem Prinzip der Nutzungsmischung aufgebaute kompakte und verdichtete Stadt grundsätzlich in Frage zu stellen.

In Bezug auf den veränderten Handel und Verkehr in Coronazeiten wird erst die Zukunft zeigen, ob wir wieder in alte Konsum- und Mobilitätsmuster zurückfallen, ober ob es zu einem nachhaltigen und dauerhaften Wandel kommt. Umnutzungsstrategien für leergefallene Immobilien benötigen Ideen, um Handels- und Quartierszentren wieder attraktiver zu gestalten, aber auch Konjunkturprogramme, um die erforderlichen Maßnahmen beim absehbaren Einbruch der Kommunalfinanzen finanzieren zu können.

Vor allem bedarf es zur erfolgreichen Integration der Anpassungsmaßnahmen in Stadtplanung und -entwicklung eines gesamtgesellschaftlichen Prozesses, der nur gelingt, wenn er über die Politik und Verwaltung hinaus bei den privaten Marktakteuren (u. a. Einzelhandel, Wohnungswirtschaft) sowie bei den Bürgerinnen und Bürger verankert wird. Dass bei den anstehenden Veränderungsprozessen die Digitalisierung eine große Rolle spielen wird, daran besteht kein Zweifel.

Im Zuge der deutschen EU-Ratspräsidentschaft im zweiten Halbjahr 2020 ist es erklärtes Ziel, die Leipzig-Charta zur nachhaltigen europäischen Stadt aus dem Jahr 2007 fortzuschreiben. Aus aktuellem Anlass sollen coronarelevante Themen in den Vordergrund gerückt werden. Da liegt es nahe in den Diskurs über eine pandemiegerechte Stadtplanung einzutreten und zukunftsweisende Impulse zu den Aspekten Dichte, Gesundheit, Mobilität, Smart City, Resilienz und Teilhabe zu geben.

In Teil 5  wird Herr Hartmut Gräter die Situation der Stadtplanung für den ländlichen Raum hinterfragen.

 

Sie möchten die vorangegangenen Themenbereiche nachlesen:
Einführung | „Stadtentwicklung – Jetzt für die Zukunft lernen
Teil 1 | „Zukunftsmodelle der Stadtentwicklung nach Corona
Teil 2 | „Die Smart City zwischen Innovation und digitaler Kontrolle
Teil 3 | „Digitale Bürgerbeteiligung in Zeiten der Krise

Haben Sie Fragen, Wünsche oder Anregungen:

Ihr Kontakt bei der STEG:
Dr. Frank Friesecke
Geschäftsfeldleiter Stadterneuerung | Autor „Stadtplanung nach Corona“

Interesse an weiteren Themen zum Thema Stadtentwicklung – folgen Sie Dr. Friesecke auf Twitter @FFriesecke